Stadt Roth (Druckversion)
Autor: Stadtorchester

Auf Wiedersehen Karlo To, herzlich willkommen Julia Grießmeier!

Mitte September ging sein Dienst beim Stadtorchester zu Ende. Karlo To war der erste Bundesfreiwilligendienstler, den Walter Greschl vergangenen Herbst in sein Team holte. Karlo hat das Stadtorchester und das Büro der Orchesterschule die vergangenen zwölf Monate tatkräftig unterstützt. In einer für alle Kulturschaffenden herausfordernden Zeit, mit vielen Unwägbarkeiten, hoher Bereitschaft zu Flexibilität und Online-Projekten. Jetzt beginnt für den 21-jährigen Nürnberger ein neuer Lebensabschnitt. Im September wird Karlo To an die „Musication“ - Berufsfachschule für Musik in Nürnberg gehen.
Der eine geht, die andere kommt. Mit Julia Grießmeier ist seit Mitte September die neue „Bufdine“ des Stadtorchesters am Start. Vorher hat sie dort bereits ein zweiwöchiges Praktikum absolviert. Hier erzählt die 18-Jährige, was sie am Rother Stadtorchester und seiner Orchesterschule so gereizt hat.

VaD: Hallo Julia Grießmeier! Sie sind seit September für das Rother Stadtorchester und die Orchesterschule tätig. Erzählen Sie uns ein wenig von sich.

Julia Grießmeier: Hallo! Ich habe dieses Jahr mein Abitur am Gymnasium Roth abgeschlossen und seither meine freie Zeit meist mit Freunden genossen. Meine Lieblingsfächer waren Deutsch, Latein und Musik, weswegen ich auch Interesse an der Arbeit im Stadtorchester habe. Allgemein würde ich sagen, dass ich ein sehr kreativer Mensch bin, mit vielen Ideen im Kopf, die nur darauf warten umgesetzt zu werden. Ansonsten bin ich wohl eher von stiller Natur unter bunbekannten Menschen, bis ich irgendwann auftaue und meine lautere und chaotische Art zum Vorschein kommt.

Was hat Sie bewogen, sich überhaupt für den Bundesfreiwilligendienst zu melden?

Da ich nach dem Abitur erst einmal ein Jahr lang Pause vom Lernen machen wollte, ginge es schnell darum, welche Möglichkeiten es gibt dieses Jahr produktiv zu füllen. In meinem Freundeskreis habe ich dann von Bundesfreiwilligendiensten in Roth und Umgebung gehört, was für mich als die perfekte Lösung schien viele neue Eindrücke vor einem Studium zu gewinnen und nebenbei ein wenig Taschengeld zu verdienen.

Wie haben Sie die Suche vorgenommen?

Eine Freundin hat mir empfohlen einfach auf der Stadt Roth Seite nach Bundesfreiwilligendiensten zu sehen. Dort wurden mir dann verschiedene mögliche Stellen aufgelistet, bei denen auch gleich erläutert wird, wie man sich bei diesen bewirbt. Da alles sehr verständlich ist, geht das auch sehr schnell, und falls Fragen bestehen, kann man diese auch per E-Mail stellen, wobei einem immer freundlichst geholfen wird.

Was interessiert Sie vor allem an der Arbeit beim Stadtorchester? Welche Themen sind besonders wichtig für Sie?

Da ich selbst Teil eines Orchesters bin und ich dort schon viele tolle Events als Musikerin miterleben und mitgestalten durfte, bin ich froh die Chance zu haben, derartige Projekte nun auch organisatorisch begleiten zu können. Alles rund um das Thema Musik finde ich spannend und sehenswert, besonders, wenn sich die harte Arbeit letztendlich immer bezahlt macht und man ein wunderschönes Konzert erleben darf. Außerdem finde ich die Arbeit mit Kindern ebenso interessant, da ich überlege, später Lehrerin zu werden.

So ein Bundesfreiwilligendienst ist für die Meisten ja die erste richtige Arbeitsstelle.
Was erwarten Sie von Ihrem Jahr beim Stadtorchester?

Persönlich erhoffe ich mir, dass ich durch die Erfahrung selbst als Person wachsen kann. Nach zwölf Jahren Schule, in denen ich zumeist eher zurückhaltend aufgetreten bin, denke ich, dass ein Bundesfreiwilligendienst mir definitiv hilft, aus mir herauszukommen und selbstbewusster zu werden. Allein dadurch, dass man viel selbstständiger ist und auch auf viele verschiedene Menschen trifft und mit diesen zusammenarbeitet. Hätte ich sofort mit einem Studium begonnen, wäre dies so bestimmt nicht möglich gewesen. Abgesehen davon bekomme ich einen Blick in die Arbeit im Musikbereich, was mir natürlich auch bei der Frage, was ich letztendlich studieren will, Klarheit verschafft.

Wie sind Ihre Eindrücke bis jetzt, nach den ersten vier Wochen, wie entwickelt sich Ihr Arbeitsalltag?

Bisher kann ich sagen, dass mir die Arbeit definitiv gefällt. Vor allem die Kolleginnen und Kollegen, wie ich sie bereits kennengelernt habe, sind sehr freundlich und hilfsbereit. Allen voran natürlich Karlo, der mir sämtliche Basics erklärt hat und auch hilfreiche Tipps gegeben hat für meine Zeit hier – und alles nur innerhalb zwei Wochen. Aktuell besteht meine Arbeit noch hauptsächlich aus Büroarbeiten, da noch Ferien sind, aber ich freue mich schon auf das Arbeiten mit Kindern in beispielsweise den Chorklassen und natürlich auf die erste Veranstaltung, bei der ich mitwirken darf.

Ihr Schulalltag der vergangenen beiden Jahre war ja von Ausnahmesituationen geprägt. Wie haben Sie diese Zeit wahrgenommen, wie war das für Sie, was nehmen Sie aus dieser Zeit mit?

Mich persönlich hat es nicht allzu sehr beeinträchtigt. Klar, war es schwierig die Motivation zu finden sich daheim selbst hinzusetzen und zu lernen bzw. sich je nach Lehrer manche Themen auch selbst aneignen zu müssen, aber durch diverse Erleichterungen der Abiturzeit, wie beispielsweise weniger Klausuren, wurde das schon wieder ausgeglichen. Schade war vor allem, dass unsere Studienfahrt ausgefallen ist, sowie, dass eine richtige Abiturfeier mit allen Schüler:innen gleichzeitig leider nicht möglich war. Das sind beides Ereignisse, auf die sich jede:r Abiturient:in wohl am meisten freut.

Spielen Sie auch ein Instrument?

Musik ist eine große Leidenschaft von mir. Seit fast elf Jahren spiele ich Querflöte, bin nach einem Jahr bereits in ein Nachwuchsorchester eingestiegen und später in ein Blasorchester. Ansonsten klimpere ich auch des Öfteren daheim auf dem Klavier oder meiner Ukulele herum, wobei ich da aber jeweils nur ein paar Lieder oder Akkorde spielen kann. Neben Instrumenten, liebe ich es zu singen, weswegen ich den Großteil meiner Schulzeit auch in unserem Schulchor war. Da ich auch keinen wirklichen Musikgeschmack habe, macht mir Musik noch mehr Spaß: Ob Klassik, typische Blasmusik, Jazz, Rock und Pop, aber auch Metal – ich bin für alles zu haben, weswegen meine Spotify-Playlists auch dementsprechend bizarr wirken können.

Was macht Ihnen am meisten Spaß?

Neben der Musik, vor allem Gesang, liebe ich es (Kurz-)geschichten und Gedichte zu schreiben. Gerade in meiner Schulzeit haben sich da einige angesammelt und auf Nachdruck meiner Freunde, die immer gerne meine „Werke“ lesen, habe ich auch einmal begonnen ein Fantasy-Buch zu schreiben. Das sollte eigentlich bis zum Abitur fertig werden, aber ständig neue Ideen und Perfektionismus haben dem Buch keinen Gefallen getan, weswegen inzwischen viele Charaktere und halbgeschriebene Kapitel auf meinem Laptop zu finden sind. Abseits der künstlerischen Hobbies häkele und klöppele ich gerne, und auch in der Küche bin ich häufig beim Kochen oder Backen anzutreffen.

Artikel vom 21.09.2021
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